Ansprechpartner:
Dipl.-Ing.(FH) T. Kleinselbeck
Dipl.-Ing.(FH) R. Lieckfeldt
B.Eng. R. Weiß
Ziel der Messungen und Tests zum Anlagenverhalten (Basistest) von Windenergieanlagen ist die Verifizierung von Parametern und Eigenschaften, die bei der Auslegung der WEA zu Grunde gelegt worden sind.
Grundlage bildet hierbei die IEC WT01 „System for conformity testing and certification of wind turbines – Rules and procedures“, die durch folgende, nationale Zertifizierungsrichtlinien präzisiert wird:
- Richtlinie für die Zertifizierung von Windkraftanlagen der Germanischen Lloyd,
- DIEC 61400-1:2005 Wind turbines-Part 1: Design requirements (DIN EN 61400-1:2005 / VDE 0127-1 Windenergieanlagen – Teil 1: Auslegungsanforderungen)
Folgende Baugruppen / Anlagenverhalten bzw. Eigenschaften / Parameter werden im Rahmen des Basistests untersucht:
- Funktionstest der WEA (Start, Stopp u.s.w.),
- Funktionstest der Schutzeinrichtung,
- Test des Sicherheitssystems,
- Test des Bremssystems,
- Test des Automatikbetriebs,
- Test der Schaltvorgänge,
- Messung der Bauteileigenfrequenzen und
- Messungen zur Effektivität der Windnachführung.
Die Tests zum Anlagenverhalten werden durch die Leistungskurven-, Schallemissions-, Belastungs- und Netzverträglichkeitsmessung an der WEA komplettiert.
Die Tests zum Anlagenverhalten erfordern die Erfassung zahlreicher Belastungs- (Biege- und Torsions- momente), Anlagen- (Wirkleistung, Drehzahl, Blattwinkel, Bremsdruck …) und meteorologischer Größen (Windgeschwindigkeit, -richtung, Luftdruck, Lufttemperatur …), ähnlich einer Belastungsmessung nach IEC 61400-13, so dass es sich empfiehlt, den Basistest kombiniert mit der Belastungsmessung durchzuführen.
Im Rahmen des Tests der Schutzeinrichtung der WEA erfolgen Überdrehzahltests im Betriebs- und im Starkwindbereich. Nebenstehende Abbildung zeigt exemplarisch den zeitlichen Verlauf der Wind- geschwindigkeit und der Drehzahlen (schnelle Welle und Hauptwelle) bei einem Überdrehzahltest.